Trotz aller Rivalität im Abstiegskampf hat Hertha BSC dem FC Schalke 04 am Freitagabend beim direkten Duell (5:2) mit einem wichtigen Rat zur Seite gestanden.
"Ausgliederung ist kein Allheilmittel! E.V. in Gelsenkirchen erhalten!", hieß es auf einem Banner in der Gästekurve.
Gemeint ist damit eine potentielle Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung. Ein Schritt, der bei den Berlinern bereits im Jahr 2000 erfolgte und im Endeffekt auch die turbulente Ära um den ehemaligen Investor Lars Windhorst ermöglichte. Mittlerweile wurde er durch die Investmentfirma 777 Partners abgelöst.
Auch beim FC Schalke 04, der weiterhin ein eingetragener Verein ist, bleibt eine potentielle Ausgliederung ein Dauerthema.
Ein Schalke-Mitglied wollte dieses Thema bei der anstehenden Jahreshauptversammlung am 17. Juni ins Rollen bringen. Seine Begründung: „Der Schuldenberg von über 180 Millionen Euro ist nur mit einer Ausgliederung, mit Ablösesummen von Spielern und einem greifenden Konzept zu lösen. Durch die Reduzierung der Spielergehälter wird der Schuldenstand nicht höher, erreicht aber auch keinen spürbaren Abbau der Schulden." Es gäbe keinen anderen Weg, Schalke zu alter Größe zurückzuführen.
Der Antrag wurde wegen eines Formfehlers abgelehnt. Das Thema bleibt aber präsent: So wurde ein Antrag von Karl Kinne und Markus Rohmann zugelassen, der den Vorstand per Votum der Mitgliederversammlung mit der Durchführung einer Mitgliederbefragung beauftragen soll, um eine Öffnung zu einer neuen Gesellschafterstruktur zu ermöglichen. Die genaue Fragestellung soll dabei noch durch den Aufsichtsrat festgelegt werden.